Egal wer trinkt,
betroffen sind alle.

Al-Anon

FAQ

  • Häufig gestellte Fragen von Betroffenen & Antworten von AA-Mitgliedern

    Ich trinke sehr viel, suche die Einsamkeit und ich schäme mich sehr. Wer kann mir helfen?

    Hallo, ich kann dich gut verstehen. Einsamkeit und Scham sind Begleiterscheinungen, die ich ebenso während meiner Sucht erlebt habe. Alkoholismus ist eine Krankheit. Hätte sie nur mit einem starken Willen oder Charakter zu tun, hätte ich schliesslich einfach aufhören können und wäre meiner Scham nicht mehr so hilflos ausgeliefert gewesen. Auch die WHO hat Alkoholismus als Krankheit anerkannt. Ich kann dadurch meine Krankheit zum Stillstand bringen. Bei den AA sind Frauen und Männer, die wissen, wovon ich rede, denn sie haben ähnliches erlebt. Sie verstehen, wenn ich von Ängsten, Scham oder Zweifeln rede. In den Meetings tauschen diese Menschen eigene Erfahrungen aus, wie sie vom Alkohol weggekommen sind und wie sie trocken bleiben können. Ich gehe bei den AA keine Verpflichtungen ein. Es gibt keine Mitgliederlisten oder Mitgliedergebühren, alles ist freiwillig. Wo und wann ein Meeting in deiner Nähe stattfindet, erfährst du über die Homepage: www.anonyme-alkoholiker.ch oder über die Kontaktnummer 0848 848 885 (24h).

    Ich glaube, ich habe ein Alkoholproblem und trau mich nicht mit meiner Ärztin darüber zu reden. Hab einen tollen Job und will ihn durch einen stationären Entzug nicht verlieren. Habe auch keine Eltern oder Freunde denen ich mich anvertrauen kann. Was kann ich tun?

    Hallo, als ich etwas gegen meinen Alkoholkonsum tun wollte, war es mir sehr wichtig, dass davon niemand etwas mitbekommt. Ich ging zwar zum Arzt (was nicht die Regel ist), aber er glaubte mir nicht, empfahl mir aber trotzdem die AA, um es herauszufinden. Ich bin dann mit vielen Hemmungen in ein Meeting der AA gegangen und dachte, mich kennt jeder. Dort hat man mich nur nach meinem Vornamen gefragt. Es gibt dort keine Mitgliederlisten oder -beiträge. Ich kann reden oder nur zuhören. Ich habe gesehen, dass Alkohol keinen Unterschied macht zwischen Frauen und Männern, Alters- oder Berufsschichten, Religionen und finanziellem Status. Und noch etwas ist für mich wichtig geworden: ich habe eine Krankheit und ich kann sie zum Stillstand bringen. Ich bin nicht schlechter als andere, sondern krank. Wo und wann du ein Meeting in deiner Nähe findest, erfährst du über die Hotline 0848 848 885 (24h) oder über diese Homepage. www.anonyme-alkoholiker.ch. Es sind Frauen und Männer, die ihre Erfahrungen austauschen, wie sie vom Alkohol weggekommen sind. Versuch es einmal. Du verpflichtest dich zu nichts.

  • Fragen von Angehörigen von Betroffenen & Antworten von Al-Anon-Mitgliedern

    Mein Sohn kommt immer öfter betrunken nach Hause. Muss ich mir Sorgen machen? Ist er auf dem Weg Alkoholiker zu werden? Wie soll ich mich verhalten?

    Hallo,
    Als Mutter von drei Jungs weis ich, wie beängstigend das sein kann. Wie alt ist dein Sohn? Meine sind 27, 22 und 19. In diesem Alter ist es für junge Leute ganz normal, wenn sie auch den Umgang mit Alkohol zuerst lernen müssen. Da mein Mann Alkoholiker ist, fällt es mir da oft sehr schwer, ruhig zu bleiben.
    Ich gehe seit ein paar Jahren zur Selbsthilfegruppe Al-Anon weil ich mit dem Trinkverhalten meines Mannes nicht mehr zurechtkam. Da helfen mir immer wieder die Erzählungen der anderen weiter. Da gibt es viele Eltern, von deren Erfahrungen ich schon viel profitiert habe. Wenn du auch mal an einem Meeting teilnehmen möchtest, erfährst du unter der Kontaktnummer 0848 848 843 (24h) wo und wann in Deiner Nähe ein Meeting stattfindet. Da kannst du ganz unverbindlich mal hingehen. Es kostet nichts und du musst wirklich nur erzählen, was du selber willst.
    Wenn dein Sohn sehr viel jünger ist, dann sprich bitte so schnell wie möglich mit deinem Hausarzt über deine Ängste. Bei Kindern, deren Körper noch nicht voll entwickelt ist, führt Alkoholkonsum sehr schnell zu ernsthaften Schäden. Wie gross auch immer Dein Kummer sein mag, bei Al-Anon findest du Menschen, die Ähnliches erlebt haben und gerne ihre Erfahrung, Kraft und Hoffnung mit dir teilen.

    Wie kann ich meinem Partner helfen? Er trinkt immer mehr. Er verspricht mir jeden Tag weniger zu trinken, aber dann kommt er doch wieder betrunken nach Hause. Was soll ich tun?

    Hallo,
    Genau so hilflos wie du fühlte ich mich vor ein paar Jahren. Nichts konnte meinen Mann vom Trinken abhalten. Da half weder bitten noch betteln und auch kein Schreien und Toben. Ich verstand einfach nicht, was in diesem Menschen vor sich ging. Als ich es dann einfach nicht mehr ausgehalten habe, suchte ich Hilfe bei Al-Anon. Es brauchte viel Überwindung, aber für mich hat sich dieser Schritt sehr gelohnt. In den Meetings sind alles Menschen, deren Angehörige ebenfalls trinken oder getrunken haben. Jeder erzählt nur über sich selber und wie er mit seinen Problemen umgeht. Keiner macht irgendwelche Vorschriften oder glaubt, alles besser zu wissen. Alle kennen nur den Vornamen und alle respektieren, dass jeder nur das erzählt, was er erzählen will. Alles was im Meeting gesagt wird, bleibt in diesem Raum und jeder entscheidet selber, was für ihn richtig oder hilfreich ist.
    In dieser guten Atmosphäre fand ich langsam zu mir selber und lernte meinem Partner die Verantwortung für sein Trinken zu überlassen. Ich veränderte mich und gab ihm dadurch die Chance, sich auch zu verändern.
    Wenn du es auch einmal versuchen möchtest, erfährst du über die Kontaktnummer 0848 848 843 (24h) wo und wann in deiner Nähe ein Meeting stattfindet. Mehr Informationen über Al-Anon und die Krankheit Alkoholismus findest Du bei den Al-Anon. Ich wünsche dir viel Mut auf deinem Weg.

  • Häufig gestellte Fragen von Jugendlichen von Betroffenen & Antworten von Al-Anon-Mitgliedern

    Meine Mutter trinkt täglich enorm viel Wein und am Abend nimmt sie noch Schlaftabletten zu sich dass sie besser schlafen kann. Mein Vater schaut nur zu und macht nichts.  Wenn ich von der Schule nach Hause komme, schläft sie meistens, da sie zu voll ist und ich mache dann den Haushalt und bereite das Abendessen vor. So schimpft wenigstens mein Vater nicht, dass sie wieder den ganzen Tag nichts anderes getan hat als nur zu saufen! Meine Eltern haben jeden Tag Zoff, weil sie betrunken ist. Ich bin sehr traurig und fühle mich einsam. Ich schäme mich für meine Mutter.

    Hallo
    Ich kann dich sehr gut verstehen, da ich als Kind das gleiche durchmachen musste.
    Auch ich nahm keine Freunde mehr mit nach Hause, da ich mich für meine Mutter schämte wenn sie besoffen war und sie war dann auch immer streitsüchtig. Sie hatte mich total unter Kontrolle und ich hasste das so sehr!
    Ich tat alles für sie, nur dass sie nicht mehr trinken musste, denn wir waren immer Schuld daran dass sie betrunken war. Alkoholismus ist eine Familienkrankheit. Im Meeting lernte ich dass ich dem Alkohol gegenüber machtlos bin. Mir wurde bewusst, dass ich meine Mutter genauso unter Kontrolle hatte wie sie mich und mir wurde bewusst, dass mein Leben nur noch um sie drehte und für mich hatte ich keine Energie mehr, ich hatte auch keine Gefühle mehr ausser Wut und Hass.
    Der einzige Mensch, den ich aber ändern kann bin nur ich selbst. Wenn ich mir Sorgen um Dinge mache, die ich nicht kontrollieren kann, verletze ich nur mich selbst. In Alateen kannst du lernen nicht mehr über das Leben anderer Sorgen zu machen, damit du das Beste aus deinem eigenen Leben machen kannst.

    Versuche jeden Tag etwas Gutes für dich zu tun! Du hast auch das Recht dazu!

    Es gibt Hilfe für euch, für deine Mutter die Anonymen Alkoholiker, für deinen Vater Al-Anon und für dich gibt es Alateen.

    Dazu wünsche ich dir und deiner Familie ganz viel Kraft, Mut und Liebe!

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